"DANCE LIKE NO ONE IS WATCHING" Stevie von Moers-Meßmer hat selbst mit drei Jahren das Tanzen angefangen. Schon damals wusste sie, das ist das, was ich mein Leben lang machen möchte. Und diese Leidenschaft gibt sie jeden Tag an die Kinder von „TSG-ballet & dance“ weiter. Vor zehn Jahren wurde das Angebot mit ihr ins Leben gerufen. Über die Jahre ist "TSG-ballet & dance" mit ihr und ihrem Team gewachsen und hat sich weiterentwickelt. Dieses Jahr ist es Zeit das zu feiern und auch auf die letzten zehn Jahre zurückzublicken. Stevie, du bist ausgebildete Ballettmeisterin. Erzähle, wie dein Weg zum professionellen Tanz war. STEVIE: 2006 bin ich im Alter von 16 Jahren von Australien nach Deutschland gekommen, um meinen Traum als professionelle Balletttänzerin zu verwirklichen. Ich habe ein Diplom-Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim gemacht. Nach meiner Ausbildung bekam ich aufgrund meiner herausragenden Leistung ein Stipendium für eine Spezialausbildung zur Tanzbühnen-Praxis. Während dieser Zeit konnte ich schon an verschiedenen Tanztheatern arbeiten und habe 2009 ein Engagement am Landestheater Detmold bekommen. Ich bekam dann Rollen bei „Romeo & Julia”, “Schwanensee”, “Coppelia” und durfte eine Hauptrolle als “Anybody’s” in dem berühmten Musical “West Side Story” tanzen. Wie war dann dein Weg zur TSG? STEVIE: Nach einem Arbeitsunfall auf der Bühne musste ich leider meine Karriere als professionelle Tänzerin beenden. Mein zweiter Traum war es schon immer Tanz zu unterrichten. Ein Anruf bei der TSG hat dann alles ins Rollen gebracht. Nach verschiedenen Gesprächen und der Ausarbeitung eines Konzepts habe ich zuerst mit Fitness-Tanzkursen für Erwachsene gestartet. Ende 2015 wurde dann TSG-ballet & dance gegründet. Wie war damals der Start? STEVIE: Ganz klein haben wir damals mit zehn Kindern angefangen und jetzt zehn Jahre später dürfen wir über 200 Kinder jede Woche unterrichten. Aber nicht nur die Anzahl der Kinder hat sich gesteigert. Was hat sich über die zehn Jahre alles verändert? STEVIE: Sehr viel. Gestartet haben wir mit reinem Balletttraining, nun bieten wir Contemporary, Jazz, Hip-Hop, Spitzenschuhtraining und auch eine Variationsgruppe, die in verschiedenen Tanztstilen ausgebildet wird, an. Mittlerweile können wir die Kinder auch in verschiedene Leistungsniveaus einteilen, je nachdem wie intensiv die Kinder in das Thema einsteigen wollen. So gibt es eine „Just for fun“-Gruppe, die aus Spaß und Leidenschaft tanzt und eine Leistungsgruppe, die bis zu vier Stunden pro Woche Tanztraining hat und das Tanzen damit intensiver betreibt. Bei allen steht aber immer im Vordergrund, dass Tanzen Spaß macht. Mit welchem Alter kann man bei euch starten? STEVIE: Mit drei Jahren, wenn die Kinder in den Kindergarten gehen. Unsere älteste Tänzerin ist mittlerweile 19 Jahre alt und drei Tänzerinnen sind schon von Anfang an, also zehn Jahre, dabei. Ich habe zu den Schülern eine enge Beziehung. Einige meiner Teens sagen, dass ich wie eine zweite Mama für sie bin. Viele kommen auch direkt von der Schule zum Training, machen erst Hausaufgaben und tanzen dann. Damit bietet ihr nicht nur Tanz. Ihr schafft es, eine enge soziale Verbindung zu euren Schülern aufzubauen. STEVIE: Ja und das ist auch das Ziel, das ich verfolge. Bei uns in Australien hatte Tanzen auch einen familiären Bezug. Wir sind immer direkt nach der Schule zum Training, auch wenn es erst zwei Stunden später angefangen hat. Es war dieses Gemeinschaftsgefühl und auch mein zweites Zuhause. Es hat mein Leben und auch jetzt meine Sichtweise auf die Arbeit geprägt. Und in diese Richtung möchte ich auch in Zukunft bei der TSG arbeiten. Um die Gemeinschaft untereinander zu stärken, bietest du ein Junior-Trainer-Programm. STEVIE: Es ist ein Baustein meines Programms, einen Teil der Juniors zu angehenden Trainern auszubilden. MittTanzen ist mehr als eine Leidenschaft für Stevie. Die nächste Aufführung gibt es am 6. Juli! 18 |
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