Das 2224 m hohe Nebelhorn bei Oberstdorf war Austragungsort der deutschen Berglaufmeisterschaften. Wer dachte, in den Bergen wäre es kühler als in der Ebene, sah sich getäuscht: grenzwertige Temperaturen bei 1480 Höhenmetern auf 9,5 km Laufstrecke verlangten den beiden TSG-Athleten Julius Ott (Hauptklasse) und Günter König (M55) alles ab. Je steiler, desto besser, wünscht sich Ott das Profil, so dass der in Graz Studierende aus einem perfekten Umfeld heraus antreten konnte. König wiederum fährt in den Schwarzwald, der keine vergleichbaren Herausforderungen bietet. Im erweiterten Favoritenkreis gehandelt, setzte sich Ott gleich in der Spitzengruppe fest und ließ sich auch von Steigungen von 20% nicht beeindrucken. Nach 1:02,40 Std. sicherte er sich DM-Bronze und war sichtlich zufrieden: „Ich konnte mein Leistungsvermögen abrufen und hoffe auf eine Nominierung für die WM in den spanischen Pyreneen Ende September.“ Es ist davon auszugehen, dass der deutsche Berglaufmeister 2022 und WM Teilnehmer 2023 erneut für Deutschland antreten wird.
Ohne alpine Erfahrung angereist, konnte Günter König wertvolle Eindrücke mitnehmen. „Im Hochgebirge zählt die Beinkraft mehr, als die pure Ausdauer,“ will der Orthopäde mehr in Athletik investieren. Mit 1:22,20 Std. war er als Neunter der Klasse M55 durchaus gut platziert und fünf Minuten von den Podestplätzen entfernt, die er mit höherer Beinkraft erreichen will.
Bei den süddeutschen Meisterschaften im saarländischen St. Wendel konnte Lea Triendl ihre aufsteigende Form eindrucksvoll unter Beweis stellen. Mit 12,49m sicherte sie sich im Dreisprung mit deutlichem Vorsprung den Titel. Bei der U20 kam Leonard Scheibitz über 100 m nach guten 11,53 sec im Vorlauf in den Zwischenlauf, wo die Uhren bei Windstille bei 11,61 sec stehen blieben. Hitzebedingt zeigte das Hochsprungfeld der U20 keine gute Leistung, was auch für Sophie Löskow galt. Ohne die nötige Sprungkraft kam sie auf 1,60 m und wurde Zehnte.