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Ein kleines bißchen Erdbewegung, aber ein großer Tag für die Weinheimer Hockeyfamilie: Bei klirrend schönem Winterwetter hatten sich am 22. November kleine und große Sportler sowie Offizielle der Vereine und der Stadt Weinheim – Oberbürgermeister Manuel Just und Erster Bürgermeister Andreas Buske – versammelt, um zusammen die symbolischen Ersten Spatenstiche fürs Weinheimer Hockeygroßfeld vorzunehmen und dies zu feiern.

 

Das Herzensprojekt nimmt Gestalt an

„Endlich geht es mit unserem Herzensprojekt los“ – so brachte es Projektleiter Moritz Nelles auf den Punkt. Im Waldstadion neben dem Schwimmbad an der Gorxheimer Talstraße entsteht eine „Hockeyheimat und ein Zukunftsort für alle, auch für den Inklusionssport“, wie Fördervereinsvorsitzende Cathérine Schleicher es beschrieb. TSG-Vorstand Volker Jacob zeigte sich froh, dass die brachliegende, frühere Heimat der TSG-Fußballer nun wieder für den Sport belebt wird. Und er versprach, die Instandsetzung des angeschlossenen Hans-Hohmann Clubhauses vor der Übergabe.

Was jetzt begonnen wurde und während des Tages durch die Kinder („jeder bringt seinen eigenen Spaten mit“) fortgesetzt wurde, sollen ab Februar die Profis mit schwererem Gerät übernehmen. Daran wird im Hintergrund hart gearbeitet. Gerade hat das Projektteam die Ausschreibungsunterlagen fertiggestellt. Großes Ziel ist es, den Platz im Laufe des Sommers fertigzustellen. Im September soll dann groß gefeiert werden – zur Eröffnung und auch um Danke zu sagen, die unterschiedlichsten Unterstützer und Sponsoren gebührend zu ehren und gemeinsam einen neuen Abschnitt der Hockeyabteilung einzuläuten. Das ist dann zugleich der Zeitpunkt für den Vereinswechsel der Aktiven.

 

Gemeinschaftsleistung und kreative Fundraising-Ideen

Der Traum vom Großfeld ist alt, älter als der Förderverein AdHock!, der sich 2022 gegründet hat, um den Hockeysport in und um Weinheim zu fördern. Richtungsweisend war im Sommer 2024 die einvernehmliche Zukunftsentscheidung der Vereinsspitzen von AC und TSG Weinheim. Was folgte, war eine „große Teamleistung“: Weihnachtsmarktstände, die Rasenpatenschaften, Kunstauktionen, ein Filmdreh und Aufführungen im Modernen Theater, die Aktion „Frag deinen Nachbarn“, die mit Abstand gewonnene Telefonkampagne des MVV, die sehr aufwändige Fairplaid-Crowdfunding-Aktion, die Kleingeld-Sammlung „Rotes Reloaded“, Flohmarktstände und vieles mehr: „Wir haben etwas mehr als 250.000 Euro gesammelt“. Die Anwesenden nickten wissend, denn jeder hat auf unterschiedlichste Art mitgeholfen, ehrenamtlich, neben Familie und Beruf, immer wieder. Große Unterstützung kam zudem von der Stadt Weinheim mit insgesamt 120.000 Euro. Einziger Wermutstropfen: Zwar übernimmt die TSG die Zwischenfinanzierung, aber es fehlen noch 20% zur Finanzierung, die die Hockeyabteilung zusammenbringen muss. „Es gibt weiterhin viel zu tun“, fasste es Nelles zusammen. Und die Sportler sind weiterhin auf kleine und große Unterstützer und Förderer angewiesen.

Symbolisch übergab der AC-Vorsitzende Klaus Lerchl einen mit beiden Vereinslogos bedruckten Hockeyschläger an seinen Amtskollegen Volker Jacob von der TSG, der schon jetzt „alle Noch-AC-Mitglieder herzlich Willkommen in der TSG“ hieß.

 

Dank an Partner und eine nachhaltige Lösung

Der Dank der Hockeyspieler galt der Stadt Weinheim, der TSG sowie auch den beiden Mannheimer Hockeyclubs MHC und TSV. Der MHC hat der Hockeyabteilung jahrelang seine Plätze für Heimspiele zur Verfügung gestellt und wird im Frühjahr einen gebrauchten, aber gut erhaltenen Belag, den „blauen Platz“, übergeben, der dann in Weinheim noch einige Jahre bespielt werden kann. Eigentlich hätten sich die Hockeyleute schon jetzt gerne für einen modernen, bewässerungsfreien Kunstrasen entschieden, dieser steht jedoch noch nicht marktreif zur Verfügung. Und so bringt der Second-Hand-Rasen aus Mannheim nicht nur eine entscheidende Reduktion der Gesamtkosten, sondern ist zugleich eine pragmatische und nachhaltige Lösung.