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Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft Kombination in Hamburg

Zur diesjährigen Deutschen Meisterschaft der Senioren in der Kombination trafen sich die Tanzpaare aus ganz Deutschland in Klein-Nordenende bei Hamburg. Bei dieser Gelegenheit taufte der Turnierleiter den kleinen Ort spontan in Groß-Nordanfang um, da dort immer häufiger Deutsche Meisterschaften ausgetragen werden.

Kurzfristige krankheitsbedingte Ausfälle ließen das Startfeld auf 17 Paare schrumpfen, mit dabei die 10-Tänze-Spezialisten Dirk und Fabienne Regitz von der TSA der TSG 1862 Weinheim. Die beiden Zehntänzer – wie die Kombinierer auch genannt werden, weil sie in jeder Runde je fünf Latein- und fünf Standardtänze tanzen – stehen seit 2011 bei den DMs in dieser Kategorie jährlich im Finale, seit 2012 immer auf einem Treppchenplatz.

Dieser war natürlich auch in diesem Jahr das Mindestziel im hohen Norden. „Wir waren tänzerisch top vorbereitet durch unseren Lateintrainer und Coach Emanuil Karakatsanis und unsere Standardtrainer Tasja und Anatoliy Novoselov und sind selbstbewusst in das Turnier gestartet“, berichtet Fabienne. Neben den beiden Hauptkonkurrenten aus Reutlingen und München startete auch ein vielversprechendes neues Paar aus Leipzig, das in diesem Jahr in die Altersgruppe der Senioren II gewechselt war und vor allem im Standardbereich brillierte. Es sollte also spannend werden.

Die ersten beiden Runden liefen für Dirk und Fabienne hervorragend. Die mitgereisten Trainer waren sehr zufrieden und die Wertungen zeigten im Nachgang, dass die Weinheimer als Favoriten in das Finale einzogen waren. Lateintrainer Emanuil bestätigt: „Die beiden haben super souverän getanzt. Sie waren in Vor- und Zwischenrunde klar das beste Paar über alle zehn Tänze. Man konnte sie einfach nur gut werten.“

Zum Finale mussten erneut alle zehn Tänze absolviert werden. Nach bereits 20 getanzten Tänzen ist das eine hohe sportliche Herausforderung. „Entgegen der landläufigen Meinung ist Tanzen ein Leistungssport. Das wird gerade bei einem 10-Tänze-Turnier deutlich, bei dem die Finalisten bis zum Ende 30 manchmal 40 Tänze absolviert haben“, erklärt Emanuil.

Dirk und Fabienne traten im Finale zunächst in den Standardtänzen an. Leider wurde schon hier klar, dass die lange Krankheitsphase der Weinheimer im Frühjahr und die späte Wiederaufnahme des Trainings nur sechs Wochen vor der DM den Aufbau von ausreichend Kondition erschwert hatten. Die tänzerische Leistung war nach wie vor auf hohem Niveau, aber Präzision und Dynamik litten ein wenig. Das gleiche Bild ergab sich in der Lateindisziplin. „Wir haben gekämpft bis zum Äußersten, aber leider liefen die Finalrunden nicht mehr so locker und flüssig wie die beiden Vorrunden. Da hat einfach eine längere Vorbereitungszeit gefehlt“, resümiert Dirk.

Bei der Siegerehrung wurde die Weinheimer Kombinierer schließlich zum dritten Platz aufgerufen und damit ihrem zehnten Treppchenplatz in Folge. Das Paar aus Leipzig konnte nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen, der Sieg ging an das Reutlinger Paar vor den Münchner Tänzern.

Mit der Bronzemedaille sind Dirk und Fabienne zwar nicht ganz zufrieden, aber sie respektieren auch die Konkurrenz. „Wir dürfen nicht vergessen, dass alle drei Paare auf dem Treppchen zur Top 7 der Welt gehören, da sind wir also in starker innerdeutscher Konkurrenz. Bei der WM im November in New Orleans wird sich zeigen, wer mit längerer Vorbereitungszeit am Ende die Nase vorne hat“, zeigt sich Fabienne nach dem Turnier wieder angriffslustig.